Dias de los Insectos

Kochbuch-Leser on Tour in Leipzig im Espitas

Legga Cocktail

Iris und ich waren am Dienstagabend im Espitas in Leipzig a la carte essen.

Was ist das Espitas?

Das Espitas gehört zu einer kleinen Kette von Restaurants im Osten Deutschlands, welche sich das Motto „Hier is(s)t Mexiko“ auf die Fahne geschrieben haben.

Es ist ein legeres Restaurant mit einer Zielgruppe die ich als „Junggeblieben“ bezeichnen würde, denn die Kellner stellen sich mit Vornamen vor und duzen die Gäste gerne. Auch hin und wieder ein flotter Spruch gehört hier zur Tagesordnung.

Ich finde das sehr entspannend und mal ein Kontrast zu höflich, steifen Lokalitäten, denn der Service und die Freundlichkeit leiden darunter keineswegs, ganz im Gegenteil, durch diese lockere Atmosphäre scheint es, als wären die Mitarbeiter nochmals extra motiviert, weil sie sich nicht verstellen müssen

Das sieht man sowohl an der Einrichtung, welche nur mit original mexikanischen Einrichtungsgegenständen versehen ist (Eigene Aussage auf der Homepage) und halt auch an der Speisekarte, auf welcher nur Speisen abgebildet sind, welche von den Beschäftigten dort direkt aus Mexiko mitgebracht wurden.

Chimmichangas

Der Grund unseres kommens

Doch das Alles war nicht der Grund, warum wir ausgerechnet jetzt dort zu besuch waren. Denn im Espitas sind zur Zeit „Dias de los Insectos“, die Insektentage.

Für 6-9 Wochen im Jahr wird dort angeboten, mal Insekten zu probieren, so wie es in anderen Ländern wie zB Mexiko absolut normal ist. Dies kann hier aber nur eben in diesem zeitraum passieren, da es lediglich einen Insektenzüchter (Berlin) in ganz Deutschland gibt, der eine Lebensmittelizenz hat und diese zum verspeisen anbieten darf.

Mit gemischten Gefühlen gingen wir beide daran und an den Gesichtern konnte man schon ablesen „Wäre ich jetzt alleine hier, würde ich mich drum drücken“, sprich beide hatten doch ein leicht mulmiges Gefühl.

Aber es gab kein zurück und so entschieden wir uns für

Zophobas – Angeschwenkte Mehlwürmer mit Rucola und Sour Cream Dip &
Chapulines-am Spieß gebackene Heuschrecken mit Maiscremesuppe

als Vorspeise.

Diese bestand aus gegrillten Heuschrecken zu einer Maissuppe und Mehlwürmern im Taco mit Rucola und Sour Cream. Beides schön angerichtet. Appetitlich? Naja für mich nicht, liegt aber wohl an der Kultur und im Auge des Betrachters.
Wenn man einen Geschmack nicht richtig definieren kann, sagt man ja gerne, dass es wie Hühnchen schmeckt, passt hier allerdings überhaupt nicht. Da sie schön kross angebraten waren und wirklich kaum Eigengeschmack haben, schmeckt man speziell die Gewürze raus und dazu einen pergamentartigen Papiergeschmack, ich glaube so lässt es sich ganz gut beschreiben.

Sprich: Geschmack gleich Gewürz, zumindest wenn es gut durch frittiert ist.
Der Ekel ist also nur im Kopf, wenn man den abschalten kann, hat man durchaus eine gute Proteinquelle.

Le Dessert

Dass es auch anders sein kann, zeigte uns der Nachtisch. In dem Fall gab es

Postre Insectos-schokolierte Heuschrecken mit Vanilleeis & in Zucker und Zimt geschwenkte Mehlwürmer auf Naturjoghurt

Während ich die Heuschrecken noch ganz okay fand, hatte ich bei den Mehlwürmern zum ersten Mal ein leichtes Würgen und ein „Oh neee“ Gedanken im Kopf. Denn durch das Baden im Joghurt, haben sich die Mehlwürmer, welche auch kross gebraten waren, wieder mit Feuchtigkeit vollgesogen und schmeckten dadurch doch etwas schleimig und das war das erste Mal, dass ich den Selbstversuch bereut habe.

El Fazito:

Abschließend kann man sagen:
Wer es schafft, den Kopf auszuschalten und wenn die Insekten gut zubereitet wurden, dann ist es eine absolute Alternative und dazu noch gesund und bei der Entwicklung der Weltbevölkerung, wird es irgendwann ein MUSS sein auf solche Alternativen zurückzugreifen.

Probiert es mal aus, Mike

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