Ratgeber Schneidebretter
Schneidebretter im Vergleich
Der Markt bietet eine Vielzahl von Schneideunterlagen. Sich bei einem Neukauf zu entscheiden, fällt nicht leicht. Wir möchten dir einen kurzen Überblick über die verschiedenen Schneidebretter und ihre Materialeigenschaften geben. Ebenso wie die Pflege der Materialien und wie robust diese im Dauereinsatz sind.
Welche Modelle gibt es?
Du solltest dir auf jeden Fall vor dem Kauf Gedanken machen, welchen Zweck das Schneidebrett in deinem Haushalt erfüllen soll. Wird es von dir viel zum Schneiden von Obst, Gemüse aber auch Fleisch benutzt, empfiehlt sich eine Schneideunterlage mit einer sogenannten Saftrille. Diese fängt die beim Schneiden freigesetzte Flüssigkeit auf. Die Flüssigkeit bleibt also auf dem Brett und fließt nicht auf die Arbeitsplatte oder sogar auf den Fußboden.
Benötigst du jedoch ein Brett um eine Käseplatte anzurichten, dein Cerankochfeld abzudecken oder Kräuter zu hacken, reicht eine Schneideunterlage ohne Saftrille aus. Dieses sieht unter Umständen sogar schöner aus.
Auch über die Größe des Schneidebrettes solltest du dir im Voraus Gedanken machen. Um zum Beispiel Kräuter zu hacken, reicht dir ein kleines, um einen Fisch zu filettieren benötigst du ein größeres Brett.
Wenn du dich für ein größeres Brett entscheidest, solltest du auch entsprechenden Stauraum haben. Bei einem Holzbrett wäre zu beachten, dass ein Ständer für das Trocknen an der Luft empfehlenswert ist.
Gehörst du zu denjenigen, die viel schneiden, könnte für dich auch ein sogenanntes Frankfurter Brett interessant sein. Hier handelt es sich in den meisten Fällen um ein Holzbrett, wird mittlerweile aber auch aus Kunststoff oder aus Holz mit einer Oberfläche aus Kunststoff herstellt. Dieses verfügt entweder über Metall- oder Plastikschubladen oder Metallhalterungen, in die Gefäße eingehängt werden können. So kannst du dein Schnittgut gleich vom Brett runter in Schüsseln schieben, ohne dass etwas daneben geht. Bei Brettern mit mehreren Auffangschalen kannst du auch den Abfall gleich entsorgen. Bei manchen Modellen ist sogar eine Halterung für das Kochbuch oder Tablett vorhanden.
Komfort beim Transport des Schnittgutes in den entsprechenden Behälter bietet auch ein faltbares Kunststoffbrett. Bei dieser relativ dünnen Schneideunterlage können nach dem Schneiden die Seiten hochgeklappt werden. So fällt kein Schnittgut herunter und die Flüssigkeit kann nicht davon fließen. Manche Hersteller haben sogar ein Sieb integriert, um überschüssige Flüssigkeit kontrolliert abfließen zu lassen.
Wenn du ein Brett zum Brot schneiden benötigst, gibt es auch hierfür spezielle Modelle. Diese enthalten Krümelrillen. Hier fallen die Krümel hinein und können dann über dem Mülleimer entsorgt werden. So verkrümelst du nicht deine Arbeitsplatte oder den Fußboden. Diese sind meistens aus Holz.
Für die Verarbeitung von Fisch gibt es spezielle Filetierbretter. Der Fisch kann hier mit einer Klemme am Brettrand befestigt werden. So rutscht der oft klitschige Fisch beim Filetieren nicht so leicht vom Brett. Das Brett an sich ist in der Regel aus Kunststoff und oft aus rutschhemmendem Material, was ebenfalls dafür sorgt, dass der Fisch auf dem Brett bleibt.
Welche Materialien sind die gängigsten?
Das Natürliche: Bambus und andere Holzarten
Holzbretter bestechen durch ihre Natürlichkeit. Da es sich um ein weiches Material handelt, sind diese Schneidebretter schonend zur Messerklinge. Allerdings bleiben hierdurch Gebrauchsspuren nicht aus. Wenn sie dich stören, kannst du sie durch Abschleifen entfernen.
Ein Holzbrett muss jedoch auch gepflegt werden. Da die Schutzschicht der Fasern beim Spülen zerstört wird, ist ein regelmäßiges Einölen zu empfehlen. Die Reinigung dieses Brettes muss von Hand erfolgen. Zu viel Nässe und warme Feuchtigkeit schaden dem Brett. Es kann sich verziehen oder es können sogar Risse entstehen. Zur vollständigen Trocknung ist ein Schneidebrettständer zu empfehlen. Holzbretter bestehen aus Bambus, Olivenholz, Akazie oder auch Buche.
Das Klassische: Kunststoff
Kunststoffbretter sind einfach zu pflegen. Du kannst sie von Hand oder in der Spülmaschine reinigen. Eine weitere Pflege ist nicht notwendig. Die mit der Zeit entstehenden unschönen Messerrillen können jedoch nicht wie beim Holzbrett entfernt werden. Die Oberfläche wird dadurch immer rauer. Durch die entstandenen Rillen kann der Saft des Schnittgutes in das Brett eindringen. Verfärbungen sind dadurch möglich. Je nachdem, wie großzügig du über diese optische Beeinträchtigung hinweg sehen kannst, ist eine Neuanschaffung notwendig oder auch nicht.
Bei der Anschaffung eines Kunststoffbrettes solltest du darauf achten, dass es BPA frei ist, also kein Bisphenol A enthält. Bisphenol A ist ein Weichmacher, der zum Teil in Kunststoffartikel zur besseren Haltbarkeit verarbeitet wird. Vor allem bei Kontakt der Kunststoffartikel mit Wärme kann dieser schädliche Stoff freitreten. Folgen der BPA-Aufnahme können Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und Lebererkrankungen sein. Das Wachstum von Kleinkindern kann durch diesen hormonähnlichen Stoff beeinträchtigt werden.
Ein großer Vorteil von Schneidebretter aus Kunststoff ist, dass es diese in unterschiedlichen Farben gibt. So kann man verschiedene Farben für jede Lebensmittelgruppe verwenden, damit das Schnittgut nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommt, zum Beispiel grün für Gemüse, orange für Geflügel und rot für Fleisch.
Das Unverwüstliche: Granit
Ein Schneidebrett aus Granit bringt viele Vorteile. Durch seine glatte Oberfläche kannst du es problemlos reinigen, sowohl von Hand als auch in der Spülmaschine. Eine spezielle Pflege ist nicht notwendig. Aufgrund seiner harten Oberfläche zerkratzt der Stein nicht. Gerüche und Farbstoffe von Schnittgut werden somit nicht aufgenommen. Du kannst den Stein also schnell hygienisch Reinigen und gegebenenfalls anderweitig verwenden. Zum Beispiel als Topfuntersetzter oder als Platte für Vesper, Kuchen und vieles mehr.
Nachteilig ist bei Granitplatten ihr Gewicht. Da es sich um einen massiven Naturstein handelt ist dieses Brett, unter den hier vorgestellten Materialien, das schwerste. Ein weiterer Nachteil ist, dass die harte Oberfläche auf Dauer den Messerklingen schaden kann. Aus diesem Grund kann ich Schneiderbretter aus Granit nicht empfehlen.
Das Edle: Glas
Wie der Granit ist auch ein Schneidebrett aus Glas einfach zu reinigen. Seine glatte Oberfläche ist leicht abzuwischen und bedarf keiner weiteren Pflege. Auch die Reinigung in der Spülmaschine ist möglich. Oft werden Glasbretter als Abdeckung für Cerankochfelder benutzt. Sie schütze das Kochfeld und können gleichzeitig als Abstellmöglichkeit für heiße Töpfe dienen. Du solltest dir bei der Anschaffung eines Glasbrettes darüber im Klaren sein, dass Glas schneller wie Granit zerkratzt. Diese Spuren können nicht beseitigt werden. Dazu ist Glas anfälliger für Risse, Sprünge oder Bruch. Manche Glasblatten sind auch mit Folien, zum Beispiel in Steinoptik oder mit Bildern, verziert. Hier solltest du die Anweisungen des Herstellers bezüglich der Pflege befolgen. Manche Folien können sich bei regelmäßiger Nutzung der Spülmaschine lösen. Ich persönlich finde das Schneiden auf einem Glasbrett sehr hart und laut. Ein weitere Nachteil ist, dass auch diese Oberfläche den Messern schadet, denn die Klingen werden auf Dauer stumpf.
Die Entscheidung liegt beim Nutzer
Für welches Brett du dich entscheidest, liegt bei dir. Du musst dir im Klaren darüber sein, für welchen Zweck du das Brett benötigst und wie viel Pflege du in das Brett investieren möchtest beziehungsweise, ob du mit ein paar Schneiderillen leben kannst. Außerdem solltest du bei deiner Auswahl die räumliche Situation in deiner Küche bedenken. Ein großes Brett mag für deine Zwecke zwar komfortabel sein, bringt dir aber nichts, wenn dir der nötige Stauraum fehlt. Mach dir zudem Gedanken wie du das Brett reinigen kannst. Passt es zum Beispiel ins Spülbecken oder ist es dafür viel zu groß und kann schlecht sauber gemacht werden?
Ich persönlich empfehle Schneidebretter aus Holz im speziellen aus Bambus. Mit diesen habe ich bis jetzt die besten Erfahrungen gesammelt.
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