Heute möchte ich euch von einer App berichten. Das erste mal habe ich davon in der „Höhle der Löwen“ ( eine Sendung auf Vox, wo Startups ihre Ideen vorstellen und Investoren suchen) gehört und ich war davon sofort begeistert.
Too good to go – Die App, die Lebensmittel rettet
Es ist leider so, dass in vielen Supermärkten, Restaurants, Imbissen, Cafes, Bäckereien jeden Tag Unmengen an Lebensmitteln weggeworfen werden, weil diese nicht (mehr) verkauft wurden. Und genau dort setzen die Erfinder der App aus Dänemark an. Too good to go heißt nämlich übersetzt zu gut um weggeworfen zu werden.
Wie funktioniert das jetzt genau?
In der App bieten teilnehmende Restaurants das Essen an, was sie voraussichtlich am heutigen Tag nicht verkaufen werden. Dabei weiß man nie, was es genau ist. Es gibt aber immer eine Beschreibung was es sein könnte. So gibt es aus einer Bäckerei zum Beispiel belegte Brötchen, normale Brötchen oder Kuchen und andere bäckertypische Teilchen.
Die Lebensmittelretter suchen sich dann das Geschäft aus, wählen die Anzahl der Portionen, die sie kaufen möchten, bezahlen direkt per PayPal und holen ihr Essen dann in einem angegebenen Zeitfenster dort ab. Die Zeitfenster sind ganz unterschiedlich. Manche Hotels bieten „Reste“ vom Frühstücksbuffet an, da wäre die Abholzeit also vormittags, andere Zeitfenster sind nach dem Mittagessen ( gegen 14:00 Uhr) aber es gibt auch späte Zeiten, zum Beispiel ab 22:00 Uhr. Es gibt täglich nur eine bestimmte Anzahl an Portionen, wenn die weg sind, bzw verkauft wurden, kann man es am nächsten Tag wieder versuchen.
In Hannover gibt es schon einige Betriebe die mitmachen. Allerdings habe ich hier noch nichts getestet.
Too good to go im Praxistest
Im März waren wir für eine Woche im Urlaub in Stralsund. Durch Zufall habe ich mal wieder die App geöffnet und siehe da, die Entfernung zum nächsten Betrieb betrug nur wenige hundert Meter.
Es handelte sich um den Fischkutter Free Willy. Dies ist ein richtiger (ehemaliger) Fischkutter, der jetzt als Verkaufsschiff am Semlower Kanal liegt. Dort ist auch das Ozeaneum.
Über die App bestellte ich (gerade unterwegs auf Rügen) also für mich eine Portion für 3,70 Euro. Die Abholzeit war mit 17:30 Uhr bis 18:00 Uhr angegeben, nicht zu früh aber auch nicht zu spät für uns.
Ich war schon etwas aufgeregt.
Klappt das auch alles so? Was wird es wohl für mich zu essen geben? Was sage ich, wenn ich da bin?
Wir waren pünktlich 17:30 Uhr da. Am Fischkutter war nichts los, dafür war es auch viel zu kalt. Ich ging also zu dem schwimmenden Schiff und sagte der Mitarbeiterin, dass ich bei Too good to go etwas bestellt habe. Zum Glück wusste sie gleich bescheid und mein Essen war auch schon eingepackt.
Für unsere Tochter bestellte ich noch einmal Fish & Chips und für meinen Freund einmal Kibbelinge.
Übrigens ist das Bezahlen hier sehr abenteuerlich, denn zwischen dem Steg und dem Kutter ist eine Lücke von ca. 20 Zentimetern, der Kutter schwankt ( klar, der liegt ja auch im Wasser) und liegt ein ganzes Stückchen tiefer. Ich möchte nicht wissen, wie viel Geld oder andere Kleinigkeiten da unten liegen.
Ich musste auch mein Handy rüber reichen, denn man muss ja den Kaufbeleg in der App vorzeigen. Wer mich kennt weiß, dass mein Handy mein ein und alles ( na gut, nach meiner Familie natürlich) ist. Nicht auszudenken, wenn dies in den Untiefen des Kanals gelandet wäre! Das ist zum Glück auch gut gegangen.
Also dann schnell in die Ferienwohnung und auspacken. Für mich gab es ein Fischbrötchen, dazu einen Rollmops mit Sauce. Wer sich ab und zu ein Fischbrötchen kauft, weiß ja was das kostet. Ein Schnäppchen war das definitiv. Geschmacklich war es definitiv noch in Ordnung.
Mein Fazit von Too good to go
Die Idee Lebensmittel zu retten finde ich klasse. Der erste Versuch in Stralsund hat super geklappt. Ich werde das definitiv noch mal machen. Als nächstes habe ich mir schon eine Bäckerei in Hannover ausgesucht.
Ich hoffe ihr seid jetzt neugierig geworden.
Die App könnt ihr euch hier herunterladen : Too good to go . Iris und Mike haben sich die App auch herunter geladen und haben sich schon in Leipzig darüber etwas bestellt. Das sollen sie euch aber mal schön selbst erzählen.
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