Jägerschnitzel ist nicht gleich Jägerschnitzel. Es gibt gravierende Unterschiede dabei im Westen und im Osten Deutschlands. Viele kennen Jägerschnitzel als ein paniertes Schnitzel mit einer Pilzsauce, dazu gibt es oft Pommes oder Kroketten.
In der Deutschen Demokratischen Republik war aufgrund der Planwirtschaft Fleisch knapp, denn Fleisch wurde größtenteils exportiert.
Ganz nach dem Motto “Wir hatten ja nüschd“ griffen die DDR-Bürger auf einen Trick zurück und nahmen einfach das was vorhanden war. Anstatt des ursprünglichen Schweine- oder Kalbfleisches wurde Jagdwurst verwendet.
Diese hatte viele Vorteile : günstig, länger haltbar und natürlich perfekt zu portionieren.
Eine Champignonzucht gab es in der DDR leider nicht und somit waren Pilze ebenfalls Mangelware. Also musste man auch hier eine Alternative suchen.
Zubereitung des Jägerschnitzels nach DDR-Art :
Die runde Jagdwurst mit einem Durchmesser von ca. 10 cm wird in fingerdicke Scheiben geschnitten. Genau wie ein normales Schnitzel wird die Jagdwurst erst in Mehl, dann in verquirltem Ei und zum Schluss in Paniermehl gewälzt. In einer Pfanne mit Öl werden die Wurstscheiben anschließend knusprig gebraten.
Serviert wird das DDR Jägerschnitzel üblicher Weise mit Nudeln und Tomatensauce.
Rezept für Tomatensauce nach DDR – Art
Zutaten :
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 100 ml Pflanzenöl
- 2 Esslöffel Mehl
- 1 Esslöffel Tomatenmark
- 1 Flasche Ketchup 500 ml, am besten von Born oder Bautzner
- 500 ml Wasser
- 2 Teelöffel Zucker
- Salz / Pfeffer
Zubereitung der Tomatensauce nach DDR- Art
Die Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden, anschließend in einem Topf mit dem Öl glasig anbraten. Für eine Mehlschwitze das Mehl anschließend hinzufügen und leicht anbraten. Nun das Tomatenmark hinzugeben, kurz mit anrösten, danach den Ketchup hinzugeben und die Flasche einmal mit Wasser ausspülen und hinzugeben. Unter Rühren aufkochen lassen, Zucker hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
In den Großküchen der Kantinen der Volkseigenen Betriebe und der allgemeinbildenden polytechnischen Schulen war dieses Gericht sehr beliebt.
Weitere bekannte Gerichte aus der DDR sind die Soljanka, das Würzfleisch oder das Steak au four.
